A Review of 'Bathos' by Avenger of BloodDawn (in German)

Ziemlich weit draußen, was dieses finnische Musikerkollektiv auf seinem Debütalbum auf den Hörer loslässt. Als Gerüst dient drogengeschwängerter Doom Metal mit vielen Endlosmelodien, welcher mit finnischer Folklore und Ambient-Versatzstücken ausgeschmückt wird und mit zahlreichen weiteren Zutaten zu überraschen weiß. Als 'Avantgarde mooD musick' bezeichnet ihr Label die musikalischen Ergüsse der Band, die den Terminus 'Chthonic Hybrid Musick' bevorzugt. Wie auch immer, man sollte jedenfalls sehr aufgeschlossen sein, um überhaupt bereit für den Zugang zu "Bathos" zu sein.

Tempomäßig überwiegend in den unteren Bereichen vor sich hinmalmend, regiert ein ausgewogener Mischmasch aus Breitwand-Riffs und halbakustischen Gitarren, viel laaaangsamem bis überhaupt keinem Schlagzeug, zahlreichen Flöten, ausufernden Leadgitarren, knarrendem Bass und spartanisch eingesetzten, beschwörenden, teils lateinisch, teils englisch vorgetragenen Vocals. Abgedrehte Texte (sogar Palindrome und Anagramme sind hier zu finden...) verleihen AARNIs Muse zusätzliches geheimnisvolles Flair. Häufig macht sich in den Stücken ein starkes Jam-Feeling breit, und das Gesamtwerk schafft eine bildhafte Atmosphäre, die durch das farbenfrohe Artwork zusätzlich verstärkt wird.

Als ich dieses Teil zum ersten Mal hörte, dachte ich erst 'Ach du liebe Zeit, was ist DAS denn für ein Rotz?', doch der zweite Durchgang unterzog mich einer kompletten Gehirnwäsche, und fortan entführt mich der Sound jedes Mal in eine bunte Zwischenwelt, in der alles in Zeitlupe stattfindet... in der mein Körper auf Schallwellen in die Weite treibt, meine Seele in anderen Sphären baumelt... äh... bitte? Was meinst du? Öhm, nein, ich bin absoluter Nichtraucher. Nein, ich nehme auch keine anderen bewusstseinserweiternden Substanzen, hier, guck, das macht nur die CD. Hm, obwohl, ich werde die Scheibe jetzt noch mal mit nem doppelten Whisky antesten...

Ach ja, auf der Bandhomepage gibt es neben drei Samples zum Album noch eine obskure Coverversion von SLAYER's "Dead Skin Mask", hier "Persona Mortuae Cutis" betitelt, kostenlos zum Download.

4/5

www.blooddawn.de